19. April 2017
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Ich erinnere mich oft an mein Referendariat zurück, denn das war doch eine sehr intensive Zeit. Einerseits befand ich mich bereits in der Rolle einer Lehrerin und konnte in „meiner“ Klasse schon sehr eigenverantwortlich handeln (dank meiner tollen Mentorin). Für die Kinder war ich schon eine „richtige“ Lehrerin. Auf der anderen Seite war ich noch in der Ausbildung und musste jeden Unterrichtsschritt begründen (und ausformulieren…). Die exakte Formulierung des Unterrichtsentwurfs war hohen Anforderungen unterstellt und hat immer viel Zeit und besonders viele Nerven gekostet.

In dieser Zeit habe ich gelernt, dass die Kultusministerkonferenz sogenannte Bildungsstandards erlassen hat. Diese bundesweiten Standards sowie die daran orientierten Lehrpläne der Bundesländer sollen die Richtlinien zur Planung, Durchführung und Evaluation des Unterrichts sein.

Zahlenbuch Lernverortung


Kompetenzen und Lernziele formulieren

Meine Seminarleiter wollten, dass ich in meine Unterrichtsplanung Ziele für die Kinder einbaue. Alles klar, dachte ich, anhand der geforderten Kompetenzen formuliere ich dann also die Ziele, die meine Kinder ganz konkret in meinem Unterricht erreichen sollen. Das werde ich doch wohl hinkriegen. – Pustekuchen! Die Formulierung dieser Ziele hat es nämlich in sich. Und dann hat auch noch jeder Seminarleiter eigene Vorstellungen. So entstehen Fragen über Fragen… Was ist jetzt genau der Unterschied zwischen Kompetenzen und Lernzielen? Was ist Stundenziel und was sind Teilziele? Wie viele Ziele soll ich überhaupt formulieren? Wie viele davon sollen inhaltsbezogen sein und wie viele prozessbezogen? (Und was war noch mal der Unterschied?) Welches Ziel soll am Ende der Unterrichtseinheit erreicht sein?

Wie ihr merkt, wäre ich damals sehr froh über Formulierungshilfen gewesen, die ganz konkret zu meinem Unterricht gepasst hätten. Für alle, die mit dem neuen Zahlenbuch arbeiten, haben wir eine richtig gute Nachricht:

Die Arbeitspläne zum Zahlenbuch nehmen euch zumindest diesen Teil der Arbeit ab! Darin seht ihr passend zu jeder Schülerbuchseite, welche Kompetenzen die Kinder dort erwerben können. Die Ziele sind also schon formuliert! Jetzt müssen die Kinder diese Ziele nur noch erreichen. Das können wir weder euch noch den Kindern abnehmen.


Kompetenzen und Lernziele dokumentieren

Ob die Ziele am Ende des Unterrichts erreicht wurden, muss dann wieder der Lehrer überprüfen und natürlich dokumentieren. Für jeden Schüler! Auch hier bieten wir euch jede Menge Unterstützung an: Auf Grundlage der Bildungsstandards haben wir Kompetenzraster erstellt, mit deren Hilfe ihr die Kompetenzen der Kinder einschätzen könnt. Passend zu den Seiten im Zahlenbuch könnt ihr im Raster eintragen, welches Niveau ein Schüler erreicht hat. Ihr könnt diese Kompetenzen entweder in einer Übersicht für die ganze Klasse festhalten. Es gibt aber auch eine Übersicht für immer nur einen Schüler – dann mit mehreren Zeitpunkten.

Wer es etwas kürzer mag, dem legen wir die Lernverortungen ans Herz. Hier kann der Schüler seine Kompetenzen selbst einschätzen oder der Lehrer gibt ihm eine Rückmeldung. Diese basieren auf den Rückmeldebögen für die Lernzielkontrollen. Die Lernzielkontrollen könnt ihr natürlich auch immer ergänzend nutzen, um die Leistungen der Kinder festzustellen. Ihr findet sie im Materialband.

Wer zusätzlich zum Schülerbuch und Arbeitsheft weitere Übungs- und Fördermaterialien sucht, der kann ja mal auf unseren Materialplan schauen.

Ich würde sehr gern von euch erfahren, wie ihr die Kompetenzen der Kinder dokumentiert. Das ist ja eine sehr zeitintensive Arbeit, die leider oft unterschätzt und selten gewürdigt wird. Habt ihr selbst ein Raster entworfen? Sind unsere Kompetenzraster und Lernverortungen zum Zahlenbuch eine Hilfe für euch?

Eure Antje Mahler

Zahlenbuch Materialplan

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