18. August 2015
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An der Burgschule in Frechen, Nordrhein-Westfalen, hat Frau Sabine Meyer, Fachlehrerin für Mathematik, eine beispielhafte Aktion gestartet: Eine Blitzrechenoffensive – für die  Eltern! Das Ziel ist es, die Eltern der Schülerinnen und Schüler als Rechentrainer zu gewinnen, damit sie ihre Kinder zuhause besser unterstützen können. Lesen Sie hier den ersten Teil von Frau Meyers Bericht über die Ausgangssituation, eine spontane Idee und deren Umsetzung.

Sabine Meyer, Burgschule Frechen


Die Ausgangssituation

Was tun, wenn man an einer Schule unterrichtet, …

  • …. an der viele Kinder maßgeblich benachteiligt sind, weil sie aus schwierigen sozialen Verhältnissen stammen, 63% der Kinder einen Migrationshintergrund aufweisen, 55% Deutsch nicht als Verkehrssprache sprechen und viele Kinder wenig einsatzbereite und/oder wenig ehrgeizige Eltern haben?
  • …. an der viele Kinder „lernschwach“ und „emotional unterentwickelt“ sind, auch wenn sie keinen offiziell anerkannten sonderpädagogischen Förderbedarf haben?
  • … an der auch Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf (v.a. in den Bereichen „Lernen“ und „emotionale und soziale Entwicklung“) im Gemeinsamen Lernen unterrichtet werden?

Was tun, wenn man als Lehrerin oder Lehrer feststellt,

  • … dass viele Kinder über geringe (mathematische) Lernvoraussetzungen verfügen?
  • … dass nur wenige Eltern ihre Kinder unterstützen können?
  • ….dass es so kraftaufwendig ist, (mathematische) Kompetenzen nachhaltig aufzubauen, damit zumindest die grundlegenden Anforderungen erreicht werden?

⇒ Nicht jammern, sondern die Realität als Herausforderung anerkennen, kreativ werden und handeln!

Wir haben uns auf den Weg gemacht und an unserer Schule eine Blitzrechenoffensive gestartet, um Kindern die Chance zu geben, mithilfe ihrer Eltern mathematische Basiskompetenzen nachhaltig aufzubauen!


Die Idee: Einen Blitzrechenabend für die Eltern

Eher zufällig entstand bei mir die Idee, einen Blitzrechenabend für die Eltern aller Klassen anzubieten. Mit dieser Schulveranstaltung wollte ich die Eltern oder andere Personen als externe Blitzrechentrainerinnen und -trainer (RT) gewinnen. Sie sollten in das Blitzrechnen eingeführt werden, damit sie wiederum ihre Kinder unterstützen können.

Da ich zuvor in unseren Lehrerkonferenzen immer wieder über die Bedeutung des Blitzrechnens und die Umsetzung informiert hatte, konnte ich die Schulleitung und weite Teile des Kollegiums in Windeseile von meinem Vorhaben überzeugen. Nun galt es, im Rahmen der Vorbereitung noch viele Details zu organisieren.


Ein Brief an die Eltern

Kurz vor dem geplanten Blitzrechenabend stand der Elternsprechtag für alle Klassen an. Das fügte sich zeitlich glücklich. Wir formulierten gemeinsam einen Brief an die Eltern, den wir mit zusätzlichen mündlichen Erklärungen während des Sprechtages an jedes Elternteil ausgaben. Unserer Erfahrung nach werden Elternbriefe oftmals nicht gelesen, bzw. nicht verstanden.

Dem konnten wir hier gleich entgegenwirken. Außerdem hatte die Sonderpädagogin Cornelia Bormann unseren ersten Briefentwurf freundlicherweise in eine sprachlich leicht verständliche Form umformuliert, um wirklich alle Eltern zu erreichen.

Nach der Einladung und allen Gesprächen konnten wir uns der inhaltlichen Vorbereitung des Abends und den Materialien widmen, die zur Verfügung stehen sollten. Dann waren wir bereit für den ersten Blitzrechenabend für die Eltern!

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